Fernando Silva: „Eine spannende Herausforderung und eine hervorragende Gelegenheit, die Beziehungen zwischen Spanien und Deutschland zu stärken“

Silva äußert sich im folgenden Interview zu seinen ersten Eindrücken als neuer Präsident und zu den Herausforderungen, denen sich die Kammer in der neuen Amtszeit stellen muss

 

Fernando Silva startet mit Beginn des neuen Jahres seine Tätigkeit als neuer Präsident der Amtlichen Spanischen Handelskammer in Deutschland, die er mit seiner derzeitigen Position als Mitglied des Vorstands der Santander Consumer AG verbindet. Nach seiner Ernennung zum Vizepräsidenten der Kammer im Jahr 2021 übernimmt Silva die Präsidentschaft von Juan José de Vicente, der in zwei Etappen 19 Jahre lang an der Spitze der Institution gestanden hat. Der neue Chef bezeichnet sich selbst als „eine Person mit viel Enthusiasmus und mit der Idee, gemeinsam mit den übrigen Vorstandsmitgliedern neue Ideen in die Kammer zu bringen“. Im folgenden Interview sprechen wir über die Herausforderungen, die während seiner neuen Amtszeit anstehen, ohne dabei seine persönliche Seite zu vergessen.

 

(F) Was bedeutet es für Sie, die Nachfolge von Juan José de Vicente anzutreten, der so viele Jahre als Präsident an der Spitze der Kammer gestanden hat?

(A) Juan José de Vicente war eine der wichtigsten Personen in den 95 Jahren der Kammer. Vor allem in seiner letzten Amtszeit gelang es ihm, die Kammer zu retten und die Grundlagen für ihren Fortbestand zu schaffen. Natürlich werde ich nie in der Lage sein, sein Engagement und seine Hingabe zu übertreffen, aber ich hoffe, dass ich die Linie fortsetzen kann, die er während seiner Präsidentschaft hinterlassen hat.

(F) Warum haben Sie sich damals für eine Mitgliedschaft in der Kammer entschieden?

(A) Wir sind dem Aufruf der Botschaft gefolgt, und als Vertreter eines spanischen Unternehmens wie Santander mit einer starken Präsenz in Deutschland haben wir verstanden, dass es eine Chance und eine Ehre ist, zur Verbesserung der Handelsbeziehungen zwischen Spanien und Deutschland beitragen zu können.

(F) Wie sollte die Kammer aus Ihrer Sicht spanischen Unternehmen in Deutschland helfen?

(A) In mehrfacher Hinsicht. Einerseits durch die Unterstützung von Unternehmen, die sich in Deutschland niederlassen oder Geschäftsbeziehungen aufbauen wollen, und andererseits durch die Förderung der Beziehungen zwischen spanischen Unternehmen oder ihren Vertretern sowie durch die Förderung des Austauschs von Erfahrungen und bewährten Verfahren. Wir wollen ein Bezugspunkt für spanische Unternehmen sein, die in Deutschland Fuß fassen wollen, indem wir als Vermittler auf dem deutschen Markt auftreten.

(F) Vor welchen Herausforderungen und Zielen stehen Sie in Ihrer neuen Phase als Präsident?

(A) Den Katalog der von der Kammer angebotenen Dienstleistungen zu erweitern, das Bewusstsein unserer Mitglieder zu schärfen und die Kammer in allen Arbeitsbereichen an die aktuelle Zeit anzupassen.

(F) Wie sind Sie nach Deutschland gekommen?

(A) Nach vielen Jahren in der Santander-Gruppe in verschiedenen Regionen ergab sich nach einer Übernahme die Gelegenheit, den Bereich Retail Banking aufzubauen. In Wahrheit wollte ich schon immer in Deutschland arbeiten, und ich bin seit 2011 hier….

(F) Haben Sie auch eine persönliche Beziehung zu Deutschland?

(A) Ich bin ein ehemaliger Schüler der Deutschen Schule in Madrid, und ich denke, das hat eine sehr starke Bindung zu diesem Land geschaffen. Ich hatte die Gelegenheit, viele Freunde aus der Schule wiederzutreffen. Außerdem hatte ich die Gelegenheit, während meines Studiums zwei Jahre am Gymnasium Collegium Johanneum in der Nähe von Münster zu verbringen.

(F) Als Mitglied der Geschäftsleitung von Santander Deutschland, wie wichtig ist Deutschland für Spanien in wirtschaftlicher Hinsicht?

(A) Deutschland ist eindeutig ein Schlüsselland, vor allem in Bereichen wie Autofinanzierung, Verbraucherkredite und Privatkundengeschäft. Die Möglichkeiten in Deutschland sind enorm und das Modell von Santander ist einzigartig, so dass wir viele Wachstumsmöglichkeiten haben.

(F) Welche Rolle spielt Santander Deutschland innerhalb von Banco Santander?

(A) Die Santander Consumer Bank ist ein weiterer Geschäftsbereich der Banco Santander, der sich mit der Finanzierung von Verbrauchern befasst und in 16 europäischen Ländern, Kanada und China vertreten ist. Unsere Aufgabe besteht im Wesentlichen darin, zum Fortschritt von Menschen und Unternehmen beizutragen, indem wir Bankprodukte und -dienstleistungen für Geschäftskunden sowie Finanzierungen für den Kauf von Konsumgütern anbieten, wobei wir eine führende Rolle bei der Autofinanzierung über Konten, Karten und Kredite spielen. Mehr als 60 Jahre nach der Gründung dieser Tochtergesellschaft beschäftigen wir in Deutschland rund 4.000 Mitarbeiter und sind eine der größten Privatbanken in Deutschland. Die deutsche Tochtergesellschaft hat ihren Sitz in Mönchengladbach und Frankfurt und verfügt über ein Netz von 200 Filialen in Deutschland.

(F) Welche Mitteilung würden Sie Unternehmen und Institutionen mit auf den Weg geben, die einen Beitritt zur Kammer in Betracht ziehen?

(A) Lassen Sie sich die Gelegenheit nicht entgehen. Die Mitgliedschaft in der Kammer wird ihr Wachstum in Deutschland erleichtern, sie wird ihnen Beziehungen zu führenden Unternehmen in praktisch allen wichtigen Sektoren der deutschen Wirtschaft und Bekanntheit verschaffen. Sie alle repräsentieren die Marke Spanien, eine Marke, die in Deutschland mehr als bewundert und hoch geachtet wird. Kurz gesagt, es geht darum, die Stärken der spanischen Wirtschaft, wie z.B. die Qualität des Kundendienstes, zu vermitteln und die Fähigkeiten unserer Mitgliedsunternehmen herauszustellen.

(F) Abschließend: Wie wünschen Sie sich die Kammer am Ende Ihrer Amtszeit?

(A) Ich möchte natürlich, dass die Unternehmen, die der Kammer angeschlossen sind, mit ihrer Mitgliedschaft zufrieden sind, von ihr profitieren und sie für weiteres Wachstum empfehlen. Wir müssen eine Referenzkammer werden und zusammen mit der spanischen Botschaft dazu beitragen, spanische Unternehmen zu positionieren.